
Mit dieser Aktion hat sich Apple definitiv nicht viele Freunde gemacht: Das Unternehmen hat den iPhone Nutzern eine Wallet-Benachrichtigung mit Werbung für den Film „F1 The Movie“, dabei handelt es sich um eine Eigenproduktion aus dem Hause Apple geschickt. Dadurch hat Apple gegen die eigenen Leitlinien für App-Entwickler verstoßen.
Werbung für neuen Brad Pitt Film kam ungefragt
In erster Linie verbindet man mit Apple das iPhone. Doch Apple ist weit mehr: Das Unternehmen bietet mit MacOS sowie dem iPad auch eigene Computer wie Tablets mit hauseigenem Betriebssystem an, zudem gibt es auch Apple Pay. Die Bezahlmethode wird nicht nur immer häufiger von Kunden genutzt, sondern auch immer häufiger von Händlerseite als Zahlungsmethode zur Verfügung gestellt. Heute können bereits in zahlreichen Online Casinos mit Apple Pay Einzahlungen vorgenommen werden. Apple Pay punktet hier vor allem aufgrund der Echtzeittransaktion. Wer also sofort sein Guthaben am Glücksspielkonto haben will, kann durchaus Apple Pay für die Einzahlung wählen. Mit AppleTV gibt es nicht nur eigene Fernseher aus dem Hause Apple, sondern auch noch AppleTV+, den hauseigenen Streamingdienst. Auch Eigenproduktionen werden hier gezeigt – und dafür macht Apple auch ungeniert Werbung. So etwa für „F1 The Movie“ mit Brad Pitt.
In den sozialen Medien haben sich Ende Juni zahlreiche Postings gefunden, die Bilder der Wallet-Benachrichtigung zeigen. Der Wortlaut: „10 US Dollar Rabatt bei Fandango. Sparen Sie bei 2+ Tickets für F1 The Movie mit APPLEPAYTEN. Endet am 29.6. Solange der Vorrat reicht. Es gelten die Bedingungen.“ Der Ticketverkäufer Fandango hat die Aktion gestartet; die Voraussetzung, um den Rabatt zu bekommen, ist die Bezahlung mit Apple Pay sowie die Eingabe des Codes „APPLEPAYTEN“.
Apple hat zahlreiche Nutzer verärgert
Bei den Nutzern ist die aggressive Werbekampagne nicht gut angekommen. So hat ein Nutzer auf Reddit geschrieben: „Ich habe nicht über 1.000 US Dollar für ein iPhone bezahlt, um damit Werbung zu bekommen.“ Tatsächlich handelt es sich hier um keine einmalige Sache – Apple hat schon einmal Werbeinhalte verschickt. Der Konzern hat vor ein paar Jahre das Late Night-Segment „Carpool Karaoke“ beworben. Zudem weckt Apple auch Erinnerungen an die U2 Aktion im Jahr 2014. Von einem Tag auf den anderen haben auf einmal 500 Millionen iTunes-Nutzer das neue Album der irischen Band auf ihrem Gerät gehabt. Nachdem es hier harsche Kritik von Seiten der Nutzer gab, wurde von Seiten des Konzerns ein Tool bereitgestellt, um das Album zu entfernen. Das war nämlich zuvor gar nicht möglich.
Apple hat gegen eigene Richtlinien verstoßen
Wie kann man sich vor Werbung aus dem Hause Apple schützen? Schließlich muss man davon ausgehen, dass Apple auch in Zukunft nicht damit aufhören wird, bestimmte Produkte zu bewerben.
Tatsache ist: Apple hat mit der Wallet-Benachrichtigung sogar gegen die eigenen Richtlinien im App-Store verstoßen. Denn es gibt Design-Vorgaben für die Entwickler, die unter dem Unterpunkt 4.5.4 vorschreiben: „Push-Benachrichtigungen nicht für Werbezwecke oder Direktmarketing verwendet werden, es sei denn, die Kunden haben sich ausdrücklich dafür entschieden, diese zu erhalten“ (Opt-in). Den Nutzern muss zudem die Möglichkeit gegeben werden, die Erlaubnis widerrufen zu können.
Ab iOS 26 können Werbebenachrichtungen deaktiviert werden
Zum aktuellen Zeitpunkt sind Push-Benachrichtigungen für Werbezwecke in der Apple Wallet automatisch aktiviert. Das heißt, der Konzern darf Nachrichten versenden. Es ist nicht möglich, dass der Nutzer auf Deaktivieren klickt – diese Funktion gibt es (noch) nicht. Tatsächlich wird sie wohl aber in iOS 26 zu finden sein. Denn in der Beta-Version kann man Werbung deaktivieren.
In der Wallet-App, die sich in iOS 26 findet, gibt es ein Drei Punkte-Menü, in dem dann derartige Einstellungen für Mitteilungen vorzufinden sind. „Angebote & Aktionen“ heißt die Option, die dann deaktiviert werden kann. Wer die Mitteilung deaktiviert, erhält dann von Seiten Apples keine Werbebenachrichtigungen mehr.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar