Lohnt sich ein Terrassendach mit Solarmodulen?

Lohnt ein Solar Terrassendach

Solarmodule gehören seit Jahren zum optischen Erscheinungsbild unserer Städte. Mit ihnen lässt sich auf saubere Art und Weise Strom gewinnen ohne dass Eingriffe in die Natur notwendig werden. Darüber hinaus erhalten Betreiber einer solchen Anlage auch Geld für die Einspeisung. Eine Reihe guter Gründe um sich mit der Installation einer solchen Anlage einmal näher zu beschäftigten.

Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Terrassendach

Nicht immer ist die Installation auf dem eigenen Hausdach möglich. So stören häufig Gauben oder Dachfenster, sodass sich die Installation auf dem Dach nicht lohnt oder die Optik des Gebäudes gestört wird. Aber es gibt eine Alternative – die Nutzung der eigenen Terrasse. Was auf den ersten Blick etwas seltsam anmutet, wird auf den zweiten Blick aber relativ schnell klar. Denn die Mehrheit der Terrassen ist nach Süden gebaut, weil wir uns Wärme und Sonne wünschen. Und eine Südausrichtung ist ein wichtiger Grund für die Effektivität von Solarmodulen. Aber im Gegensatz zur Montage auf einem normalen Hausdach ist bei der Installation auf dem Terrassendach einiges zu beachten.

Höhere Anforderungen an die Module

Werden Module auf Terrassen aus PVC oder Holzkonstruktionen aufgelegt, so wird auch von einer Überkopfverglasung gesprochen. Damit gelten strengere Sicherheitsvorschriften für die Module gegenüber normalen Modulen auf dem Dach. So müssen die Module höheren Winddruck oder größerer Schneelast widerstehen und eine mögliche Verletzungsgefahr bei Bruch minimieren. In der Regel werden bei einem Solar Terrassendach sogenannte Glas-Glas-Module genutzt. Diese besitzen darüber hinaus noch eine besondere Beschichtung, etwa aus PVB (Poly-Vinyl-Butyral) oder EVA (Ethyl-Vinyl-Azetat). Herkömmliche auf dem Dach verbaute Module erfüllen diese Anforderungen nicht. Wer sich Bausätze aus dem Baumarkt oder im Internet bestellt, sollte daher ganz genau auf diese Faktoren bei der Bestellung achten.

Moderne Module sind auch lichtdurchlässig

Gewöhnlich sind Solarmodule lichtundurchlässig. Für eine Terrasse nicht immer optimal. Auf der anderen Seite dringt durch die Glasfront in der Regel ausreichend Licht. Wem das zu wenig ist, der kann auch Module erwerben, die Lichtdurchlässig sind. Diese Module sind allerdings etwas teurer in der Anschaffung, gleichzeitig garantieren sie eine hellere Atmosphäre insbesondere in den Morgen- und Abendstunden.

Terrassenmodule und Effektivität

Die Installation von Modulen ergibt nur dann Sinn, wenn die Terrasse nach Süden ausgerichtet und eine geringe Verschattung zu erwarten ist. Dabei kann bereits eine Teilverschattung einen erheblichen Einfluss auf die Effizienz der Module haben. Allerdings fällt eine Verschattung in den Morgen- und Abendstunden durch die tief stehende Sonne nicht ins Gewicht, da eine Photovoltaik-Anlage über die Mittagszeit die größte Effizienz hat. Weitaus mehr ins Gewicht fällt aber die Art und Weise, wie die Module auf das Terrassendach aufgestellt werden. Denn in der Regel sind Terrassendächer flach. Auf der anderen Seite ist der optimale Winkel für Module 45 Grad. Hier gilt es einen sinnvollen Kompromiss zu finden, der ggf. darin besteht, die Module etwas aufzuständern.

Geringer Neigungswinkel sorgt auch für stärkere Verschmutzung

Vielleicht haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, ob Solarmodule nicht auch gereinigt werden müssen. Die Antwort ist so simpel, wie einfach. Die Reinigung erfolgt durch den Niederschlag. Der Regen sorgt dabei für das Ablösen von Schmutzpartikeln und über die Dachneigung erfolgt der schnelle Abfluss. Bei Terrassenmodulen ist die dafür notwendige Neigung nicht immer gewährleistet. Schmutzpartikel können sich daher festsetzen und die Effektivität der Anlage beeinträchtigen. Dieses Problem ist allerdings lösbar. Wer seine Module regelmäßig reinigt, erhält aber vergleichbar gute Ergebnisse. Dazu reichen ein Schwamm und ein einfacher Glasreiniger. Je nach Verschmutzungsgrad sollte die Reinigung dann mehrfach wiederholt werden, bis sich auch hartnäckiger Schmutz gelöst hat.

Wie sieht es mit dem Ertrag aus?

Die Entscheidung für Solarmodule auf dem Terrassendach ist selbstverständlich auch von ökonomischen Interessen geprägt. Es stellt sich also die Frage, in welchem Umfang die Installation der Module sich rechnet. Wer heute eine Photovoltaik-Anlage errichtet, der plant zunächst möglichst viel Strom selbst zu verbrauchen. An besonders sonnigen Tagen wird in der Regel aber mehr produziert, als verbraucht werden kann. Dieser überschüssige Strom wird bei Dachanlagen dann in das öffentliche Netz eingespeist und grob kalkuliert mit 8 ct. je Kilowattstunde vergütet. Leider erhalten Terrassendächer bis auf wenige Ausnahmen keine Einspeisevergütung. Wer aber bspw. ein Elektroauto besitzt, der kann in der Mittagszeit den überschüssigen Energieertrag auch in die Batterie des Elektroautos einspeisen.

Eine Regel mit Ausnahme – wann kann der Strom trotzdem eingespeist werden?

Es gibt eine Ausnahme die es ermöglicht, dass der erzeugte Strom auf einem Terrassendach auch eingespeist werden darf. Dabei kommt es auf die Konstruktion des Terrassendaches an. Ist dieses nämlich mit dem Haus integriert, dann gilt das Dach als integraler Bestandteil des Hauses. Das ist bspw. der Fall, wenn die Träger in das Mauerwerk eingelassen wurden oder bspw. eine Fortführung der Dachkonstruktion darstellen. Ist die Konstruktion dagegen nur mit dem Haus verbunden, dürfte die Anerkennung der Selbsteinspeisung schwierig werden.

Fazit

Die Beantwortung der Frage hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Neben der Verschattung und den höheren Kosten ist zu berücksichtigen, ob der gesamte produzierte Strom genutzt werden kann. Deshalb empfiehlt sich vor der Anschaffung der Anlage eine ausführliche Beratung im Fachhandel. Dieser kennt die Vor- und Nachteile und kann mit Ihnen gemeinsam einen konkreten Wirtschaftsplan erstellen.

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