Zahnfehlstellungen bei Kindern: Ursachen und technische Hilfsmittel

Zähne und Fehlstellungen

Zahnfehlstellungen sollten bei allen Kindern verhindert werden, bevor Anzeichen von Störungen in der Struktur oder Funktion der Mundhöhle auftreten. Es handelt sich um ein Verfahren, das darauf abzielt, den Organen der Mundhöhle günstige Bedingungen für eine ordnungsgemäße Entwicklung und eine frühzeitige Beseitigung der Faktoren zu schaffen, die Defekte verursachen.

Es ist wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass präventive Methoden nicht wirksam sind, wenn die Zahnfehlstellung durch erbliche Faktoren oder durch Faktoren, die über den Körper der Mutter auf den Fötus einwirken, verursacht wird. Man geht davon aus, dass die korrekte Entwicklung des Fötus durch Krankheiten der Mutter, insbesondere endokrine Störungen und Viruserkrankungen, Vitaminmangel oder -überschuss, die Einnahme bestimmter Medikamente, schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen, Rauchen und ionisierende Strahlung beeinträchtigt werden kann.

Etwa 80 % der Zahnfehlstellungen werden durch äußere Faktoren verursacht.

Säuglingspflege

Die richtige Pflege von Neugeborenen und Säuglingen ist das erste Glied in der korrekten Entwicklung und Ausbildung von Gesicht und Gebiss. Die grundlegende Schlafposition eines Säuglings ist die Rückenlage. Die physiologische Kopfhaltung wird erreicht, indem ein nicht zu hohes Kissen unter den Kopf gelegt wird. Das Köpfchen des Babys wird dann im Verhältnis zum waagerecht liegenden Rücken und Nacken leicht nach oben gehoben. Anzeichen für eine physiologische Position des Kopfes während des Schlafes und gleichzeitig eine Überprüfung der richtigen Kissenstärke sind: freie Lippen zum Zusammenziehen, regelmäßige Atmung durch die Nase und eine Verringerung der Spannung in der Gesichts- und Nackenmuskulatur.

Auch beim Stillen – unabhängig davon, ob das Baby gestillt oder mit der Flasche durch einen Schnuller gefüttert wird – ist die Haltung des Körpers wichtig. Der Kopf und der Rumpf des Babys sollten fast senkrecht stehen. Diese Anordnung des Körpers des Babys begünstigt das Vorschieben des Kiefers, das Einfließen der Nahrung in die Speiseröhre und die gleichzeitige Atmung durch die Nase. Während des Stillens wird die gelutschte Nahrung durch Enzyme im Speichel vorverdaut. Die Tatsache, dass alle Gesichtsmuskeln während des Stillens zusammenarbeiten, trägt zur Bildung des richtigen Bisses bei.

Gewohnheiten

Zahnfehlstellungen können durch schädliche Gewohnheiten verursacht werden. Wenn eine Gewohnheit einmal entstanden ist, lässt sie sich nur schwer wieder ablegen. Von einer Gewohnheit spricht man, wenn eine physiologische Handlung mehrere Stunden am Tag falsch ausgeführt wird, sie sich bis ins zweite, dritte oder sogar spätere Lebensjahr fortsetzt und der Versuch, einen Schnuller oder einen Finger aus dem Mund des Kindes zu nehmen, heftigen Widerstand hervorruft.

Die Ursache für Gewohnheiten sind in vielen Fällen Fehler in der Kinderbetreuung. Die häufigste Angewohnheit ist das Benutzen von Schnullern. Durch das Saugen an einem Schnuller entsteht ein zu großer Unterschied zwischen dem Luftdruck in der Atmosphäre und dem im Mund. Dieser Unterschied bewirkt einen erheblichen, kontinuierlichen und unidirektionalen Druck der Wangen auf den Kiefer, was zu dessen Verengung und Verlängerung führt. Die Angewohnheit, an einem Schnuller oder an den Fingern zu lutschen, führt dazu, dass sich der untere Zahnbogen nach hinten verschiebt und die oberen Frontzähne sich zur Lippe hin neigen.

Richtiges Atmen

Eine Störung der physiologischen Nasenatmung kann durch eine falsche Kopfhaltung verursacht werden. Wenn man den Kopf zu weit nach hinten neigt, zieht sich der Unterkiefer mit der Zunge zurück. Dies führt dazu, dass sich der Mund öffnet und die Unterlippe unter die oberen Zähne rutscht. Wenn der Kopf zu weit nach hinten geneigt ist, führen die stärkeren Muskeln, die den Unterkiefer mit der Zunge herausziehen, dazu, dass sich die unteren Zähne vor die oberen Zähne stellen. Das Atmen mit offenem Mund wird häufig beobachtet, ohne dass offensichtliche Anomalien in der Struktur von Nase und Rachen vorliegen.

Beim Atmen durch den Mund steigt der Luftdruck im Mund, der Luftdruck in der Nase sinkt und damit ändert sich die Richtung des Luftdrucks am Gaumen. Die Zunge liegt auf dem Boden des Mundes und stützt den Gaumen nicht. Der Druck der Wangen auf die Alveolarfortsätze trägt zu einer Verschmälerung des Kiefers und einem sehr hoch gewölbten so genannten gotischen Gaumen bei. Die Lippenmuskeln verlieren an Spannung und ihr Wachstum verlangsamt sich. Die Oberlippe wird zu kurz, schwach und hat keine formende Wirkung auf die Ausrichtung der Schneidezähne.

Menge, Qualität und Konsistenz der Lebensmittel

Nicht nur die Menge und Qualität der Nahrung, sondern auch ihre Konsistenz beeinflusst die Entwicklung des Bisses. Bereits in der Wachstumsphase der Milchschneidezähne sollten Kinder weichen Zwieback und Kekse bekommen, um das Schneiden und Kauen zu trainieren.

Wenn die restlichen Milchzähne durchgewachsen sind, sollte das Baby zunehmend härtere Nahrung wie rohes Obst, Karotten und grobes Hirsebrot bekommen. Das Füttern von sehr fein zerkleinerter, pürierter Nahrung führt dazu, dass die Zunge zwischen die Zahnbögen gepresst wird und die Lippenmuskeln übermäßig angespannt werden. Die abnorme Stellung der Zunge beim Schlucken geht mit Sprachstörungen einher. Die kräftige Arbeit der Gesichtsmuskeln beim Kauen harter Speisen formt die Kiefergelenke und reinigt die Zähne von größeren Ablagerungen, was Karies vorbeugt.

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